Das ATON Ingenieurbüro Dr. Reichel, Coswig (Sa.) informiert zur : Winddichtheit

 
Die Winddichtheit, auch Luftdichtheit oder Luftdichtigkeit genannt, ist eine wichtige Voraussetzung, um ein Gebäude energetisch und bauphysikalisch optimal betreiben zu können.

Bei unzureichender Dichtheit treten folgende Probleme auf:

Meßprinzip Blower-Door
  • Der Luftwechsel ist häufig wesentlich zu hoch, raumweise stark differenziert und vom Nutzer kaum kontrollierbar. Dies erhöht den Heizenergiebedarf.
  • Bei stärkeren Winden und tiefen Außentemperaturen kommt es zu Beheizungsproblemen und Zugerscheinungen.
  • Das Abströmen feuchter Luft an kalten Bauteilen führt zur Wasserdampfkondensation und damit zu Bauteildurchfeuchtung und Bauschäden. Dies betrifft besonders die Dämmung von Dachgeschossen.
  • Bei Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung kommt es zu einem großen Ungleichgewicht von Zu- und Abluft. Die Wärmerückgewinnung aus der Abluft ist dann nicht mehr wirksam.
Unbestritten ist, daß eine hohe Luftdichtheit auch zu Problemen führt. Wird nicht anderweitig genug Zuluft zugeführt, kommt es zur Schimmelpilzbildung in Wohnräumen und einer insgesamt schlechten Raumluftqualität. Die Nachteile einer schlechten Luftdichtheit wiegen jedoch so schwer, daß es besser ist, luftdicht zu bauen und die Luft durch einfache und preisgünstige Lüftungseinrichtungen zuzuführen. Die Luftdichtheit wird mit einer Einrichtung namens "Blower-Door " gemessen. Dabei wird in die Haustür ein Rahmen mit Segeltuchbespannung und integriertem Ventilator eingebaut. Anschließend wird ein Unter- oder Überdruck von 50 Pa aufgebaut und der vom Ventilator geförderte Volumenstrom mittels einer Meßblende gemessen. Der sich daraus ergebende Luftwechsel liegt im allgemeinen bei folgenden Werten:

Etagenwohnungen im Plattenbau der ehemaligen DDR:           0,5 bis 1,5  h-1
Eigenheime, Dachausbau durch Fachleute:                              1    bis 8    h-1
Eigenheime, Dachausbau in Eigenleistung:                                2    bis 12  h-1

Die Werte sind wie folgt einzuschätzen:
Maximalwert für die ordnungsgemäße Funktion einer Be- und Entlüftungsanlage:    1 h-1
Maximalwerte allgemein:                                                                                       3 h-1