Wirtschaftlichkeit verbesserter Winddichtheit


Ein interessanter Aspekt ist die wirtschaftliche Einordnung einer Verbesserung der Gebäudeluftdichtheit im Vergleich zu Verbesserungsmaßnahmen auf Seiten des Wärmeschutzes der Außenwände für Neubauten. Dieser Vergleich ist nur für Gebäude mit unzureichender Luftdichtheit, als vorrangig für Ein-, Zwei- und Reihenhäuser sinnvoll.  Der Berechnungsgang erfolgt mit dem Monatsbilanzverfahren nach DIN V 4108 Teil 6. Die Daten für die Transmissionsseite wurden /Oschatz98/ entnommen und für das gleiche zugrundeliegende Gebäudemodell (Reihenhaus mit 4 Wohneinheiten) um den Komplex Luftdichtheit erweitert. 

Ausgangspunkt ist jeweils ein Dämm-Niveau nach /WSV95/. Grundlagen für die Dämmaßnahmen ist ein k-Wert der Außenwände von anfänglich 0.5 W/(m² K). Grundlage für die Luftdichtheit ist ein n50-Wert von 5 h-1


Abbildung 7: Investitionskosten von energetischen Verbesserungen (DM/eingesparte kWh) auf der Transmissionsseite und der Luftdichtheit der Gebäudehülle für mittleren Aufwand/Preisniveau

Obwohl in den Investitionsaufwendungen zur Verbesserung der Luftdichtheit bereits ein bzw. zwei Blower-Door-Tests eingerechnet wurden, stellen sich, ausgehend vom Dämm-Niveau nach /WSV95/, Maßnahmen zur Verringerung des Heizwärmeverbrauchs auf der Abdichtungsseite investiv günstiger dar als die weitere Dämmung der Außenwände. Die realen Kosten können im Einzelfall durchaus von dem hier zugrundeliegenden Preisniveau abweichen. Die erkennbare Tendenz, daß die Verringerung der Gebäude-Luftdichtheit mit der Verbesserung des Außenwand-Wärmeschutzes aus Sicht der Investitionskosten konkurrenzfähig ist, bleibt erhalten..

Hinzu kommen die bereits genannten zusätzlichen positiven Effekte bei der Dichtheitsverbesserung in bezug auf die Bauschadensvermeidung und die Erhöhung des thermischen Komforts.